Seit 2021 widmet sich eine Wanderausstellung Fragen der städtebaulichen Entwicklungen während der DDR und der Wendezeit. Stationen der Ausstellung sind authentische Schauplätze Ostdeutschlands, die den gravierenden Stadtverfall in den Altbauquartieren der DDR dokumentierten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem bürgerschaftlichen Engagement, denn erstmals beleuchtet eine Ausstellung umfassend die Rolle von Bürgergruppen, die sich überall in der DDR zur Wendezeit gegründet hatten, um gegen den grassierenden Verfall und für eine erhaltende Stadtplanung einzutreten.
Das Stadtmodul Erfurt beleuchtet dabei die speziellen städtebaulichen Entwicklungen der Erfurter Altstadt seit den 1960er Jahren bis hin zu Verfall, Abriss und Leerstand der späten 1980er Jahre. Ein Fokus liegt auf den verschiedenen Akteuren und Bürgergruppen, die sich mit vielfältigen Aktionen kontinuierlich für den Erhalt des baukulturellen Erbes ihrer Stadt engagierten – wie beispielsweise mit einer Menschenkette um die Altstadt im Dezember 1989.
Die Stadtwende-Ausstellung wurde von Forscherinnen und Forschern aus Weimar, Kaiserslautern, Kassel und Erkner bei Berlin konzipiert und realisiert. Sie versucht anhand von Zeitzeugengesprächen und authentischen Dokumenten Fragen wie: Welche Rolle spielten der Verfall der ostdeutschen Altstädte und ihre Erneuerung in der Wendezeit? Welche Formen des bürgerschaftlichen Engagements für den Erhalt von Altstädten und Denkmalen gab es schon in den späten 1980er-Jahren? zu beantworten.
Wann? Ausstellungseröffnung am 4. September 2022 um 15 Uhr, Öffnungszeiten Di-So 11-18 Uhr.
Wo? Kulturhof zum Güldenen Krönbacken, Michaelisstraße 10, 99084 Erfurt
Wer? Autorin: Caroline Kauert (Bauhaus-Universität Weimar), Kuratoren: Prof. Dr. Holger Schmidt und Dr. Thomas Fischer (TU Kaiserslautern)
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