Ab der ersten Hälfte der 1980er-Jahre setzte sich die Planung intensiver mit der Erfurter Altstadt auseinander, denn der Wohnraumverlust durch Verfall konnte nicht allein über die Errichtung von Neubauten an der Peripherie ausgeglichen werden. Zudem sahen die Planenden infrastrukturelle und ökonomische Vorteile in der Innenstadtentwicklung auf bereits erschlossenen Flächen. Ein behutsamer Umgang mit der historischen Stadtstruktur wurde 1983 mit der neuen WBR 85 als Lückenschließung in der Futterstraße erprobt. Auch in der Leninstraße – heute Franckestraße – fand der Funktionsmusterbau Anwendung. Die neue kleinteilige Bauweise sollte sich in die vorhandene Stadtstruktur integrieren. Um für die Neubaumaßnahmen Platz zu schaffen, wurden zuvor dennoch um den Johannesturm zehn mittelalterliche Häuser abgerissen.
Funktionsmusterbauten am Johannesturm in der heutigen Franckestraße, errichtet 1983 bis 1985. Quelle: Stadtarchiv Erfurt.