Prof. Dr. Fred Staufenbiel

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Fred Staufenbiel leitete den Lehrstuhl für marxistisch-leninistische Soziologie der Sektion Gebietsplanung und Städtebau an der HAB Weimar.
Seit den späten 1970er Jahren leisteten Staufenbiel, seine Mitarbeiter*innen und Studierende wesentliche Beiträge zur Reform der Ausbildung von Architekt*innen und Planer*innen: Sozialwissenschaftliche Methoden der Feldforschung, ähnlich denen der Chicago School (USA) und den Gemeindestudien der BRD, brachten Studierende im Rahmen der „Kommunalen Praktika“ in verschiedene Städte, wo sie Bürger*innen nach ihren Problemen und Wünschen befragten und quasi teilnehmend beobachteten – in der „alten“ Innenstadt wie auch in der neuen Großwohnsiedlung am Rande der Stadt. Hierbei ging es auch darum, eine Kritik der Stadtentwicklungspolitik der DDR von innen heraus zu üben, indem auf Basis der Bürger*innen-Befragungen gefordert wurde, die Städte zu erhalten und auch die landschaftlichen Qualitäten zu pflegen bzw. die weitere Zerstörung der Umwelt zu vermeiden.

Staufenbiel leistete einen wichtigen Beitrag zur Stadtforschung und Stadtsoziologie, zur Ausbildung von Architekt*innen und Planer*innen und war eine zentrale Figur des Reformflügels des DDR-Städtebaus.

Autorin: Wiebke Reinert

Literatur:

[1] Staufenbiel, Fred (1989): Leben in Städten, Berlin.
[2] Kuhn, Rolf (1997): Soziologische Forschung für den DDR-Städtebau – Leseproben, in: Bertram, Hans (Hg.): Soziologie und Soziologen im Übergang. Beiträge zur Transformation der außeruniversitären soziologischen Forschung in Ostdeutschland, Opladen, S. 475-496.

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