Ausstellungseröffnung Potsdam Museum

Stadtwende Wanderausstellung im Potsdam Museum

Die Spezifik Potsdams lag in der historischen Bedeutung der Stadt als Residenz und ehemaligem kulturellen Mittelpunkt Preußens sowie in ihrem herausragenden Bauerbe, insbeson­dere den Schlössern und Gärten. Hinzu kam die räumliche Nähe zur Hauptstadt der DDR. Den politischen Entscheidungsträgern war bewusst, dass Potsdam stets ein Ziel bundes­deutscher sowie West-Berliner Touristen, aber auch inter­nationaler Gäste war. Zugleich bildete Potsdam ein Aushänge­schild der DDR-Denkmalpflege und Gartendenkmalpflege. Das historische Zentrum war daher in einem vergleichsweise guten baulichen Zustand. Allerdings waren bis Anfang der 1970er Jahre noch zahlreichehistorische Gebäude abgebrochen oder gesprengt worden, die den Krieg, teils beschädigt, überstanden hatten. Wo in späteren Jahren Bauten des Stadtensembles abgeris­sen und durch Ersatzneubauten ersetzt wurden, – wie in der Gutenbergstraße – geschah das eher kleinteilig und auf vergleichsweise durchdachte, die Typologie des umgebenden Bestands berücksichtigende Weise. Die baulichen Zeugnisse einer preußischen Residenzstadt standen in Potsdam sehr direkt den Repräsentationsbauten einer modernen, sozialistischen Bezirksstadt gegenüber (Interhotel Potsdam, Institut für Lehrerbildung am Alten Markt, Rechenzentrum u.a.). Potsdam erlebte vor allem in den ersten zwei Jahrzehnten der DDR einen starken Bevölkerungs­austausch, der nicht ohne Einfluss auf das Lebensgefühl und das Verhältnis der Bewohnerinnen und Bewohner zu ihrer Stadt blieb.
Autor des Stadtmoduls Potsdam: Frank Peter Jäger

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