Im Sommer 1991 lud die SRL nicht wie in den Vorjahren üblich zu einer Halbjahrestagung, sondern zu drei Planungswerkstätten und einem Werkstattgespräch an verschiedenen Standorten in den ostdeutschen Bundesländern ein. Ziel des SRL war es, den Planer*innen in den neuen Bundesländern durch das gemeinsame Erarbeiten von Ideen und Lösungen konkrete Hilfestellungen in aktuellen Fragestellungen der Stadt- und Regionalplanung zu geben.
Dazu lud die SRL vom 28. Mai 1991 bis zum 1. Juni 1991 zu einer Planungswerkstatt in das Haus der Architekten nach Rostock ein. Inhaltlicher Schwerpunkt der Rostocker Planungswerkstatt war die „Flächennutzungs- und Landschaftsrahmenplanung – Konfliktbewältigung und Lösungsansätze“. Rostock war durch die Ausrichtung auf die maritimen Wirtschaftszweige bis 1990 wirtschaftlich stark gewachsen. Unter anderem in den Bereichen der sozialen Infrastruktur, der Gebäudesanierung und des Verkehrs waren jedoch seit der Wende Defizite deutlich geworden. (vgl. Kilimann 1991: 6) Mit der Planungswerkstatt wurde auch die Hoffnung verbunden, „die neuen Möglichkeiten und Chancen der Marktwirtschaft für eine ökonomisch, ökologisch und sozial ausgewogene Stadtentwicklung zu nutzen“ (Kilimann 1991: 6).
Mit einer Einführung in die Problemstellung startete die moderierte Arbeitsphase im kleinen Kreis mit dem Ziel positive Visionen für die künftige Stadtentwicklung Rostocks zu entwickeln. Ihre Ergebnisse stellte die Arbeitsgruppe aus ost- und westdeutschen Planer*innen am dritten Veranstaltungstag im Modellsaal im Rathaus Rostock den Tagungsteilnehmer*innen vor. In drei Arbeitsgruppen wurde die Werkstattarbeit weiterdiskutiert und -entwickelt. Gemeinsam konnte als Ergebnis der fünftägigen Veranstaltung „Rostock – Hansestadt mit grünem Hafen“ als „Entwicklungsbild“ für die Hansestadt formuliert werden.
Autorin: Jana Breßler