Die Ausstellung »Denkmal Schelfstadt« war ein Gemeinschaftsprojekt von Architekten, Landschaftsgestaltern, Denkmalpflegern, Malern, Zeichnern, Formgestaltern, Fotografen, Soziologen und Kunstwissenschaftlern aus Schwerin – einer Gruppe von insgesamt 25 Personen. Sie fand von Mitte April bis Mitte Mai 1989 in der städtischen »Galerie am Pfaffenteich« statt.
Die Initiator*innen und Mitwirkenden der Ausstellung hatten sich im Laufe des Jahres 1988 als informelle Gruppe zusammengefunden. Entscheidender Auslöser war die Sprengung der weitgehend intakten Häuser Puschkinstraße 23, 25 und 27 (letzteres ein Denkmal) in Schwerin auf Geheiß des damaligen Stadtbaudirektors Münch am 14.9.1988. Die dafür notwendige Abrissgenehmigung lag Münch nicht vor. Dieser Willkürakt bildete den Anstoß, gemeinsam etwas zu unternehmen. Trotz mehrerer Anläufe der SED-Stadt- und Kreisleitung sowie diverser staatlicher Behörden, die Ausstellung zu verhindern, konnte diese nach intensiven Verhandlungen u.a. des Galeristen Ulrich Kavka wie geplant am 14.4.1989 eröffnen.
Innerhalb eines Monats sahen 10.000 Menschen die Ausstellung. Sie zeigte alternative Wege der Stadterneuerung auf, daneben jedoch auch themenaffine Werke der bildenden Kunst. Aus der Ausstellungsgruppe ging die bis etwa Januar 1990 tätige Schelfstadt-Initiative hervor, die sich gegenüber der Stadt erfolgreich für einen Abrissstopp und eine Änderung der Leitplanung für die Schelfstadt stark machte. Zudem organisierte sie Präsentationen der Ausstellung in Ratzeburg (Jan. 1990) und Lübeck (März 1990). Einige der Aktiven wurden Gründungsmitglieder im kurz darauf gegründeten Schelfstadt e.V.