Neben Bernau und Gotha wurde Greifswald Anfang der 1970er Jahre zum städtebaulichen Experiment erklärt. Von der Bauakademie der DDR erarbeiteten Planungen für die „Rekonstruktion historischer Stadtkerne“ gingen ausführliche Untersuchungen voraus. Die Projektierung von Ersatzneubauten eines Teilgebiets der Altstadt (1977-1981) wurde von Ulrich Hugk, Frank Mohr und Gerhardt Richardt umgesetzt. Sie passten sich an die Struktur der Altstadt mit ihren Bürgerhäusern an und integrierten neue Wohn- und Gesellschaftsbauten in das historische Raumgefüge, nutzten dabei die für den Wohnungsbau entwickelte Tafelbauweise und passten diese für den innerstädtischen Bau an  „Altstadtplatte“

Autorin: Dr. Wiebke Reinert

Gericke, Hans (1974): Generalbebauungsplan von Mittelstädten. Empfehlungen und Methoden. Abgeleitet aus dem Forschungsprojekt Greifswald, Berlin (= Städtebau und Architektur 47).

Mohr, Frank (1979): Zur Umgestaltung der Altstadtgebiete in Greifswald, Greifswald-Stralsunder Jahrbuch, Bd. 12, Weimar, S. 101–121.

Moderne Romantiker, die es nicht beim Schwärmen belassen, Neue Zeit, 7. April 1979.

Experiment Greifswald, Neue Zeit, 27. Februar 1980.

Kiel, Uwe (2004): Abbruch – Rekonstruktion – Ersatzneubau. Die Umgestaltung der Greifswalder Altstadt in den 1970er/80er Jahren, in: Bernfried Lichtnau (Hg.): Architektur und Städtebau im südlichen Ostseeraum von 1970 bis zur Gegenwart. Entwicklungslinien – Brüche – Kontinuitäten (Publikation der Beiträge zur kunsthistorischen Tagung Greifswald), Berlin 2007, S. 217–226.

Sebold, Katharina (2017): Pilotprojekte der Altstadtsanierung kleiner DDR-Städte. Geschichtsaneignung und visuelle Erinnerungskultur im diachronen Vergleich, in: Tino Mager / Bianka Trötschel-Daniels (Hg.): BetonSalon – Neue Positionen zur Architektur der späten Moderne, Berlin, S. 151–167.

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