Die 1969 gegründete Vereinigung der Stadt-, Regional- und Landesplanung vertritt als Berufsverband bis heute die Interessen von fast 2.000 Mitgliedern aus dem Bereich der räumlichen Planung. Mit Öffnung der Grenzen Ende 1989 nahm der Kontakt zwischen den ost- und westdeutschen Planer*innen sprunghaft zu. Bereits Anfang 1990 wurden die ersten Planer*innen aus der DDR Mitglieder bei der SRL.
Angesichts der rasanten Entwicklungen im November 1989 entschloss sich die Mitgliederversammlung der SRL in Gladbeck 1989, die Jahrestagung für das kommende Jahr in Magdeburg und Braunschweig abzuhalten. Der Erfahrungsaustausch über die Stadtplanung in der DDR und in der Bundesrepublik sollte im Mittelpunkt stehen. Die SRL-Mitgliedschaft war für Planer*innen aus der DDR offen. Da die Berufsverbände der DDR abgewickelt oder aufgelöst wurden, war die SRL mit seinen Tagungen und Planungswerkstätten 1990 und 1991 eine wichtige Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch sowie für Beratungsangebote zu Fragen des Städtebaus, des Planungsrechts und der Planungspraxis.
Vom 22. bis 24. November 1990 kamen etwa 370 Planer*innen, davon rund 80 aus den ostdeutschen Bundesländern, zur Jahrestagung 1990 im Congress Center in Magdeburg „wenige Wochen nach der Vereinigung der beiden Staaten Deutschlands“ (Beckmann/Lindemann 1992: 5) zusammen, um „Grundsätze und Lösungsansätze für die Stadtentwicklungsplanung und den Städtebau in ostdeutschen Gemeinden zu erarbeiten.“ (ebd.) Dieser Austausch wurde in den Planungswerkstätten im darauffolgenden Jahr weiter intensiviert.
Autorin: Jana Breßler