Altstadt
Im europäischen Raum wird unter A. meist, siedlungshistorisch, der Stadtkern, früher umgrenzt von Stadtmauern, verstanden. Da A. allerdings ein relationaler Begriff ist, wird auch die einst „neue“ Stadt früher oder später zur A. Je nach zeitlichem und räumlichem Kontext gehören so auch Bauten der Gründerzeit, Mietskasernen und mitunter der Städtebau des frühen 20. Jahrhunderts zu „altem“ Gebäudebestand. In heutigen Altstadtbildern überlagern sich bauhistorische Realitäten, romantisierende und moderne Vorstellungen vorindustrieller Städte, das Ergebnis touristischer Authentizitätserwartungen und Resultate der städtebaulichen Überformung seit dem Beginn der Moderne.
Altstadterhalt
Welche Bausubstanz als erhaltenswert gilt, ist Ergebnis komplexer gesellschaftlicher Aushandlungsprozesse. Staat, Kommune, Planer/innen und diverse gesellschaftliche Gruppen sind an Kontroversen hierüber beteiligt, auch wenn sie in den konkreten Prozessen nicht immer den gleichen Stimmenanteil hatten und haben.
Seit den 1970er Jahren wurde die Idee, dass eine ‚lebenswerte‘ Stadt einen historischen Kern aufweisen solle, in Europa zunehmend populär. Im Zuge dessen wurden historische Stadtkerne mit Bedeutung für die Anschauung lokaler (Städtebau-)Geschichte und als touristische Attraktion aufgeladen und durch architektonisches, planerisches und denkmalpflegerisches Schaffen systematisch aufgewertet.